Wir waren am bundesweiten Schulgartentag 2019 dabei.

Am Mittwoch, dem 5. Juni 2019, wurden in allen Bundesländern und auch außerhalb der Bundesrepublik Schulen dazu aufgerufen, ihre Schulgartentore zu öffnen. Die Schulgärten sollen in der Bevölkerung und bei den Entscheidungsträgern wahrgenommen werden. Insgesamt nahmen zahlreiche Einrichtungen teil, in Sachsen beteiligten sich zwei: die International School Leipzig und die 56. Schule. Der Hitze trotzend machten sich 15 Schüler – obwohl verkürzter Unterricht stattfand – im Anschluss auf den Weg in die Huttenstraße.

Während sie selbst das Bedürfnis nach kühlem Nass verspürten, kümmerten sich die AGler um die Beete, auf denen bereits die ersten Früchte ihrer Arbeit zu sehen sind. Das Gießen gehörte zu den angenehmsten Aufgaben. Eine andere Gruppe bereitete indessen die Fläche für eine Schmetterlingswiese vor. Doch auch Bienen und andere Insekten sollen im Schulgarten ein Quartier finden. Warum? Ohne die Bestäuber gäbe es kaum Samen und Früchte. Zwar sind viele Pflanzen selbst- oder windbestäubt, z. B. Mais, Weizen oder Kartoffeln. Jedoch hängt ein Großteil der Obst- und Gemüsesorten von Bestäubern ab. Gerade diese liefern uns Vitamine, Calcium und Folsäure. Ein Verschwinden von Bestäubern könnte durchaus zu Gesundheitsproblemen beim Menschen führen. Hinzu fehlt ohne Samen und Früchten vielen Lebewesen, wie z.B. Singvögeln und Käfern, die Ernährungsgrundlage. Vögel und andere Tiere benötigen für die Jungenaufzucht Futter – insbesondere Insekten. Wenn diese sterben, fehlen wiederum anderen Arten wichtige Beutetiere, was einen Rückgang der Artenvielfalt bedeutet.

Um die Vielfalt zu erhalten, wurden also gemeinsam Grasbüschel entfernt und eine Fläche für die Aussaat vorbereitet. Zusammen verteilten wir anschließend unser Saatgut darauf. Jetzt muss nur noch regelmäßig gegossen werden, dann sollte sich der Streifen zu einem Insektenparadies entwickeln.

Dass die Entwicklung auf den Beeten sehr gelungen ist, davon konnten sich vor allem die zur Ernte eingeteilten Teilnehmer überzeugen. Die Salate und Radieschen waren bereits schmackhaft. Abschließend konnte jeder Ackerschüler die Erträge unserer ersten Ernte mit nach Hause nehmen. Und weil der Schulgarten so viele Früchte trägt, mehr als wir verbrauchen können, haben wir vor, unsere Ernte demnächst auch all denen anzubieten, die bisher den Weg zu uns nicht fanden.

Text: A. Hellmich